Unsere Hunde
Im Mai 2003 kam Bino zu uns, lange geplant als 3. Hund, sehnsüchtig erwartet nach Amos` Tod, den er leider nicht mehr kennengelernt hat. Er trat in unser Leben wie ein Wirbelwind und ließ uns keine Zeit mehr für Trauer. (Geblieben sind liebevolle Erinnerungen an Amos und Wehmut).
Bino zeigte mir schon in den ersten Tagen, dass er ernstgenommen werden wollte. Ich habe die Chef-Frage in einigen Situationen klären müssen. Nach den Erfahrungen mit Pyrrha sehe ich allerdings vieles sehr locker. Die Grenzen sind sehr weit gesteckt.
Pyrrha hatte starke Schwierigkeiten, den kleinen Lauser zu akzeptieren, hat es dann aber doch getan und auch ihn beschützt.
Bino hat einen ausgeprägt starken Sturschädel und eine sehr hohe Meinung von sich selbst.
Er ist extrem freundlich gegen Mensch und Hund, allerdings gelten gleichstarke Rüden inzwischen doch als Konkurrenz.
Kommandos will er verstehen, d.h. den Sinn davon. Falls er keinen Sinn entdecken kann, dauert die Ausführung seeeehr lange. Da hilft nur äußerste Strenge, Verzweiflung oder Humor. Ich habe mich für Humor entschieden.
Dieses “Verstehenwollen” macht natürlich auch die Arbeit auf dem Hundeplatz ein bisschen langsam, speziell die Unterordnung. Trotzdem haben wir inzwischen die VPG 1 und sogar die IPO2 bestanden. Dabei hatte ich wochenlang vorher Bauchschmerzen,da mir Bino`s Hang zu humoristischen Einlagen während der Arbeit zur Freude der Zuschauer nur zu gut bekannt ist.
Bino verfügt über einen ausgeprägten Schutztrieb, allerdings entscheidet er, wovor wir zu schützen sind.
Schwimmen hält er z.B. für uns für zu gefährlich (er hingegen liebt es). So war ich nach jedem gemeinsamen Schwimmversuch grün und blau von seinen Zähnen, mit denen er mich in Panik aus dem Wasser zog. Nachdem er seine Rettungsbemühungen auf ihm völlig fremde Badegäste ausgedehnt hat, haben wir unsere sommerlichen Ausflüge an den Chiemsee eingestellt.
Er lässt fremde Personen problemlos auf unser Grundstück und freut sich über jede Schmuseeinheit von ihnen. Allerdings schaltet er beim kleinsten Hauch von Aggression dieser Personen ohne Vorwarnung auf Angriff und ist dann unbestechlicher Wächter unseres Lebens und unseres Eigentums.
Bino ist der Vater des F-Wurfes vom Negro Lobo und unseres C-Wurfes, weitere Bemühungen in dieser Hinsicht
scheiterten bisher aus verschiedenen Gründen.
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Da Pyrrha keine Hündin neben sich geduldet hätte, zog Lea erst nach ihrem Tod Anfang Januar 2005 bei uns ein, auch sie lange geplant und sehnsüchtig erwartet. Sie ist unser 4. Hovawart, wieder völlig anders als die anderen. Sie setzt ihre Vorstellungen nicht mit Kraft, sondern mit Köpfchen durch. Sie hat Bino und vor allem auch Richard mit ihrem Witz, ihrem Charme und ihren großen dunklen Augen voll im Griff. Mich bringt sie damit eher zum Schmunzeln, mir sind solche weiblichen Strategien nicht ganz fremd….
Bino fällt (typisch Mann?) seit Jahren immer wieder auf ihren Trick herein, mit dem sie ihm seine Nageteile abnimmt. Sie rennt bellend mit Mords-Getöse zum Zaun, er lässt alles fallen und schaut nach, was los ist. In der Zeit klaut Lea ihm dann seinen Ochsenfiesel, sein Spielzeug oder was auch immer. Seine anklagenden, hilflosen Blicke bringen mich immer wieder zum Lachen, manchmal könnte man meinen, Lea lacht mit. Sie verteidigt ihre Beute dann natürlich mit allem Nachdruck.
Überhaupt plagt sie Bino, wann immer ihr danach ist. Wenn sie toben will, muss er herhalten. Nur sehr selten zeigt er ihr, „wo der Hammer hängt“.
Lea liebt ihr Ballspiel über alles. Richard`s Enkeln ist sie beim Fussballspielen ein fast vollwertiger Torwartersatz.
Auch mit Lea mache ich Hundesport. Sie ist eine hervorragende und ausdauernde Fährtensucherin, an schwierigen Fährten beißt sie sich richtig fest. Da der Zahn der Zeit unerwarteterweise auch an mir nagt, kann ich aus Gesundheitsgründen leider mit ihr nur wenig trainieren. So haben wir im Herbst 2008 erst einmal die FH1- Prüfung zusammen bestanden.
Nach einer neuen Methode ausgebildet, ist es für Lea in der Unterordnung eine Belohnung, arbeiten zu dürfen. Sie ist freudig dabei, arbeitet äußerst korrekt und exakt. Da sie aber bis heute den Sinn des Schutzdienstes für sich nicht erschließen konnte und deshalb dabei innerlich blaumacht, können wir ihre geliebte Unterordnung nur selten vorführen.
Mit Lea planen wir im Frühjahr/Sommer 2011 unseren D-Wurf.
Clio ist der einzige Welpe aus unserem C-Wurf, Tochter von Bino und Lea.
Sie ist die Antwort des Himmels auf unsere – im Nachhinein betrachtet – doch ein wenig voreingenommene Überzeugung, niemals einen blonden Hund haben zu wollen.
Sie ist blond – und wie – und wir sind froh und dankbar, sie bei uns zu haben. Jederzeit zu Untaten bereit, ihr Einfallsreichtum ist beachtlich und ihre Schadensbilanz inzwischen beträchtlich. Sie findet Sachen, von denen wir schon zu Urzeiten vergessen hatten, dass wir sie überhaupt besitzen. Sie kann alles brauchen.
Verfressen bis zur Schmerzgrenze, inhaliert sie alles Fressbare geradezu und hat von “fressbar” eine sehr weite Definition. Darunter sind Exkremente fast jeder Art, gebrauchte Wattestäbchen (die sich unterwegs immer mal finden lassen), Papiertüten, Socken und dergleichen mehr.
Auch Mama Lea und Papa Bino werden nicht verschont und sehnen oft die alten “ruhigen” Zeiten herbei.
Sie ist ein Kampfschmuser der besonderen Art, bringt uns täglich zum Lachen, manchmal zur Verzweiflung und wir möchten sie auf keinen Fall mehr missen.
Wir hoffen, wenn alles gut geht, eines Tages auch mit ihr Welpen zu haben.
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