Tragezeit
Deckakt und 1.Woche
Bei den vorausgegangenen Läufigkeiten von Lea hatten wir große Probleme, Bino fernzuhalten. Er “rumpelte” durch geschlossene Türen und durch intakte Zäune, um zu seinem Ziel zu gelangen und es war uns nur durch geschickte Logistik möglich, einen Deckakt zu verhindern.
Aufgeheizt wurde die ganze Situation noch durch die Tatsache, dass Clio gleichzeitig mit ihrer Mama läufig war, dadurch war Bino am äußersten Rand seiner Beherrschung . . .
Er wusste also seine 2.Chance gut zu schätzen und deckte Lea am 27. und 29. Oktober.
Das Leben hat sich jetzt wieder normalisiert, Bino hat sich beruhigt, Lea ist super drauf und alles weitere ist Spekulation.
Wir hoffen einfach mal auf den Erfolg.
2.-4. Woche:
Diese Zeit war wieder einmal geprägt von Zweifeln und Zuversicht, teilweise in dauerndem Wechsel.
Lea ist seit der ersten Trächtigkeitswoche extrem verfressen. Sie verdrückt, was sie finden kann und ist dabei alles andere als wählerisch.
Clio übt sich in Solidarität, sie ist allerdings wie immer noch weniger zurückhaltend in der Wahl ihrer Mittel (irgendwann kriegen sie beide einen Maulkorb verpasst, wenn wir uns nicht mehr anders zu helfen wissen…).
Lea ist außerdem wie beim letzten mal stinkfaul und würde am liebsten den ganzen Tag im Bett verbringen. Beim täglichen ausgiebigen Spaziergang latscht sie daher, als ob sie 20 Kinder im Bauch hätte.
Zusätzlich hängt ihr Gesäuge recht weit runter und ist nach meiner zumindest zeitweiligen Meinung auch voller geworden.
Das alles kann natürlich auch auf eine Scheinträchtigkeit hinweisen, oder auch nur meiner Einbildung entspringen. Ich bin hin und her gerissen…
Am 28.11. war nun endlich die Zeit der Fakten gekommen, wir haben Ultraschall machen lassen.
Das Ergebnis ist wunderbar, Lea trägt und diesmal offensichtlich nicht nur einen Welpen.
Wir umarmen Lea und sehen ihr dann mal alle Eigenheiten nach.
5. – 7. Woche
Das Wetter ist nach vielen milden und sonnigen Wochen jetzt doch richtig ekelhaft geworden. Regnerisch, windig und “baatzig”.
Die Hunde schauen aus wie Sau, wenn sie draußen sind.
Allerdings verabscheut Lea dieses Dreckswetter. Sie streckt, wenn irgend möglich, nur die Nase kurz zur Haustüre raus und macht schleunigst wieder kehrt, wenn wir nicht auf’s Raus-Gehen bestehen.
Clio ist scheinträchtig und kein bisschen wetterfester als ihre Mama.
So liegen sie beide am liebsten im Bett und träumen von ihren Kindern.
Zwischen echter Trächtigkeit und Scheinträchtigkeit ist eben vom Verhalten her nicht viel Unterschied.
Lea wird zusehends schwerfälliger, der Bauch wird dicker.
Sie ist unheimlich verschmust, immer auf Kuscheln aus und schläft teilweise mit uns Arm in Arm. Es kann gar nicht eng genug sein.
Spielen geht allerdings bei jedem Wetter und wir geben ihr da -mit aller Vorsicht- gerne nach.
8.Woche
Allmählich geht’s in die Zielgerade.
Wir haben die Wurfkiste wieder aufgebaut und waren sehr gespannt auf Clio’s Reaktion. Es ist ja erst gut eineinhalb Jahre her, dass die Kiste für sie Schutz und Sicherheit bedeutete.
Wir konnten kein Wieder-Erkennen feststellen, haben sie aber doch auch mal drin schlafen sehen.
Lea ist im Gegensatz zum letztenmal sehr angetan, man könnte fast meinen, sie habe auf ihre Kiste gewartet. Das ist jetzt eigentlich ihr Haupt-Schlafplatz.
Im Garten hat Lea angefangen, Wurfhöhlen zu graben (und ist bei diesem Wetter danach bis über die Ohren voll mit Erde und Matsch).
Die größte Grube unter der Blautanne könnte schon fast ihren Zweck erfüllen. Lea und Clio benutzen sie abwechselnd und graben dabei auch immer mal weiter. . .
Wir haben in dieser Woche die ersten Welpenbewegungen spüren können.
Dieser erste “Kontakt” ist immer wieder sehr bewegend.
Die Spannung steigt.
April 2010 |
Dezember 2011 |
wie die Zeit vergeht, aus Welpen werden Hunde | |
9.Woche, 57. – 61.Tag:
Wir haben angefangen, alle 12 Stunden Temperatur zu messen.
(Bei einem deutlichen Abfall von 1 Grad oder mehr ist mit dem baldigen Beginn der Geburt zu rechnen).
An Heilig Abend verweigert Lea ihr Abendessen. Mir wird ganz schlecht, das wäre noch zu früh für die Welpen. Den Abend kann ich nicht geniessen, weil auch unsere Tierärztin für den Notfall heute nicht zu erreichen wäre.
Nach einer fast schlaflosen Nacht frisst Lea am nächsten Morgen ganz normal wie immer, mir fällt ein Stein vom Herzen.
Am 26.12. lässt sie wieder ihr Futter stehen. Es liegt aber wohl daran, dass ihr die Futterzusätze nicht mehr schmecken, die wir ihr unter mischen.
Dazu ist sie sehr unruhig. Ich bin wieder am Rotieren, aber sie will nur raus in den Garten und pinkeln. Also Entwarnung.
Normal müsste ich mir ja keine Sorgen machen, weil Lea’s Temperatur fast konstant bei 38 Grad liegt mit nur kleinen Abweichungen nach unten oder oben. Aber man weiß ja nie, und keine Regel ohne Ausnahme . . .
Heute haben wir den 61. Trächtigkeitstag und die Gefahr einer zu frühen Geburt ist nun vorbei. Auch unsere Tierärztin ist ab heute für uns greifbar.
Im Moment läuft also alles nach Plan.
28.12., 62. Tag
Lea heikelt mit ihrem Futter herum, frisst ein bisschen, lässt ein bisschen stehen, ist aber sonst ganz normal und ruhig.
Temperatur 0 Uhr: 38,1 Grad,
Temperatur 12 Uhr: 37,6 Grad.
Da könnte sich etwas tun, könnte heute Abend aber auch wieder auf 38 Grad steigen.
Temperatur 18 Uhr: 37,2 Grad.
Offensichtlich wird’ jetzt wirklich ernst. Wir haben alles hergerichtet und unsere Tierärztin in Bereitschaft versetzt.
29.12. – 63.Tag
Temperatur 0 Uhr: 37,0 Grad.
Temperatur 8 Uhr: 36,4 Grad.
Das heißt, wir können von einer Geburt innerhalb der nächsten 12-24 Stunden rechnen.
Lea verweigert ihr Futter komplett. Vormittags muss sie ein paar mal spucken. In ihrem Bauch bewegt sich einiges, da sind wohl auch schon kleine Vorwehen dabei.
Wir warten . . .